Güster – Friedfisch mit starkem Paarungstrieb

Güster – Friedfisch mit starkem Paarungstrieb

Karpfenfische

Der Güster ist ein geselliger Schwarmfisch und paart sich auch mit anderen Karpfenartigen. Als Speisefisch findet er oft in Fischfrikadellen Verwendung.

Laichgebiet
An Wasserpflanzen und Steinen, seichtes Gewässergebiet
Geschlechtsreife
Mit 3 bis 4 Jahren
Lebenserwartung
Bis zu 10 Jahre
Erlaubte Länge
10 - 45 cm
Gewicht
bis zu 1 kg

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung :

Im Alter von drei bis vier Jahren werden Güster geschlechtsreif. Ihre Laichzeit erstreckt sich von Mai bis Juni. In großen Fischschwärmen ziehen sie flache, strömungsarme Gewässer und halten sich dort zur Paarung in Ufernähe auf. Das Lachgebiet zeichnet sich durch einen üppigen Krautwuchs aus.

Nachts kommt es zu wilden Paarungsspielen, bei denen die Weibchen ihre klebrigen Eier abstoßen. Pro Weibchen werden in etwa 15.000 bis 100.000 Eier mit einer Größe von ca. 2 mm abgegeben. Diese haften sich an die Pflanzenstängel und werden von männlichen Tieren besamt. Die Besamung kann sowohl durch Männchen der gleichen Art, als auch durch andere Fischarten aus der Ordnung der Karpfenartigen erfolgen.

Sobald die Jungfische geschlüpft sind, brauchen sie noch zwei Jahre, bis sich ihr charakteristischer hohe Rücken ausbildet.

Lebensraum:

Die Fischart lebt in krautreichen, flachen Gewässern in Ufernähe. Sie kommt in Flüssen, Kanälen und Seen vor. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt in den Binnengewässern Mitteleuropas. Es erstreckt sich nördlich der Alpen bis zu den Pyrenäen.

Der Güster bevorzugt wärmeres Gewässer und ist in der Laich- und Sommerzeit am aktivsten.

Lebensweise:

Sie zählen zu den geselligen Fischarten und sind in Fischschwärmen unterwegs. Je älter die Fische werden, umso kleiner wird die Größe ihres Schwarmes. Sie bevorzugen warmes Gewässer und ziehen sich bei kalten Außentemperaturen in die Gewässertiefe zurück.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Der Güster zeichnet sich durch einen hochrückigen und seitlich stark abgeflachten Körperbau aus. Sein Rücken ist schwarz bis graugrün gefärbt und die Flanken sind zumeist heller gefärbt als dieser. Am Bauch weist die Fischart eine weißliche bis rötliche und silbrige Färbung auf, welche glänzend ist.

Sein Körper ist an der Seitenlinie mit 44 bis 50 relativ großen Schuppen bekleidet. Die Mundspalte ist etwas unterständig. Die weit nach vorn stehenden, großen Augen haben einen Abstand vom Augenvorderrand zu der Schnauzenspitze kleiner als der Augendurchmesser beträgt.

In Relation zum restlichen Körper besitzt die Fischart eine relativ lange Afterflosse. Seine Brustflossen sind kurz und ebenso, wie die Bauchflossen rötlich gefärbt. Die Flossenspitzen sind grau und lassen den Güster somit gut von der Brachse unterscheiden. An den Schwanz-, After- und Rückenflossen ist eine dunkelgraue Färbung zu erkennen.

Nahrung:

Als Friedfisch ernährt er sich hauptsächlich von Bodentieren, wie Würmern, Schnecken, Krebse und Insektenlarven. Aber auch Plankton und Pflanzen stehen auf seiner Nahrungsliste ganz weit oben.

Anglerinformationen

Die Fischart ist bei Anglern beliebt und er wird häufig zu Fischfrikadellen verarbeitet. Oft beißen beim Angeln auf diese Fischart auch Rotaugen und Brassen an, da sie im gleichen Gewässertypus leben.

Köder:

Sie können auf naturgetreue Köder, wie Würmer und Maden zurückgreifen. Erfolge lassen sich aber auch mit Caster, Weizen, Mais und Brotflocken erzielen.

Fangmethoden und Wissenswertes:

Zum Angeln auf diese Fischart eignen sich die Methoden Grundrute, Feederrute und Futterkorb mit leichter Montage. Bei starker Strömung sollte ein höheres Wurfgewicht und eine höhere Schnurstärke gewählt werden.

Im Frühsommer sind die Fische besonders aktiv, da sie nach der Paarungszeit verstärkt auf Nahrungssuche sind. Auch Frühling und Herbst ermöglichen noch den Fang kapitaler Exemplare. Im Winter sinkt die Fangquote hingegen enorm, weil sich die Fischart als Schutz vor den kalten Außentemperaturen in tiefere Gewässerschichten zurückzieht.