Bachschmerle  – Der Fisch mit Darmatmung

Bachschmerle – Der Fisch mit Darmatmung

Schmerlen

Die Bachschmerle gehört zur Familie der Bachschmerlen (Nemacheilidae) und verfügt über die Fähigkeit der Darmatmung. Sie kann auch im Aquarium und Gartenteich gehalten werden.

Laichgebiet
Steine und Pflanzen
Geschlechtsreife
1–2 Jahre
Lebenserwartung
Bis zu 7 Jahre
Erlaubte Länge
8 - 12 cm
Schonzeit
Januar - Dezember

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung in Kiesgruben:

Im Alter von 1 bis 2 Jahren werden Bachschmerlen geschlechtsreif. Die Laichzeit ist jährlich von März bis Mai und paarungsbereite Fische lassen sich am sogenannten Laichauschlag erkennen. Das Weibchen gibt bis zu 400 klebrige Eier portionsweise ins Wasser ab. Dort kleben sie sich an Wasserpflanzen sowie an Steinen fest. Das Männchen besamt die festgeklebten Eier und bewacht diese bis zum Schlupf. Ihre Art gilt als besonders fortpflanzungsfreudig.

Lebensraum:

Sie ist als Süßwasserfisch in flachen, schnell fließenden Bächen sowie in Flüssen zu finden. Auch in Uferregionen klarer Seen ist sie beheimatet. Dort lebt sie in Bodennähe und ist ihrem Standort treu. Tagsüber bevorzugt sie es sich unter Steinen und in Schlupfwinkeln aufzuhalten. Ihr Lebensraum ist daher von einer reichhaltigen Struktur geprägt.

Sie ist in zahlreichen Ländern Europas beheimatet und weist somit ein großes Verbreitungsgebiet auf.

Lebensweise:

Die Fischart gehört zu den dämmerungs- und nachtaktiven Fischen. Sie halten sich bevorzugterweise in Bodennähe auf und suchen sich tagsüber Versteckmöglichkeiten. In der Dunkelheit geht sie auf Nahrungssuche und gilt nicht als aktiver Jagdfisch. Vielmehr findet sie ihre Nahrung am Gewässergrund.

Sollte der Sauerstoffgehalt ihres Gewässers sinken, so kann sie, im Gegensatz zu anderen Fischarten, an die Wasseroberfläche schwimmen und dort Luft schlucken. Ihre Darmatmung nimmt den erhaltenen Sauerstoff auf und verschafft ihr einen großen Überlebensvorteil.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen:

Der Körper der Bachschmerle ist drehrund und lang gestreckt. Am Schwanzstiel ist sie seitlich zusammengedrückt und die Seitenlinie ist unvollständig. Ihre Mundspalte ist klein und entlang des Oberkiefers besitzt sie 3 paarige lange Barteln.

Beide Nasenöffnungen erscheinen röhrenförmig verlängert und ihre Schuppen sind sehr klein. Der vordere Bereich ihres Körpers ist weitestgehend schuppenlos. Rücken und Seiten haben eine graubraune Farbe. Dort fällt besonders die unregelmäßige, dunkelbraune Marmorierung auf. Abgerundet wird das äußere Erscheinungsbild vom weißlichen Bauch.

Auf den Schwanz- und Rückenflossen sind dunkle Fleckenreihen zu finden. Ihr Körper verfügt über eine Schleimhaut.

Diese Fischart wird durchschnittlich 8 bis 12 cm lang. Männchen weisen sogar eine Körperlänge von maximal 16 cm auf. Ihr durchschnittliche Gewicht liegt bei ungefähr. 20 g, während besonders große Exemplare auf maximal 80 g kommen. Die höchste Lebenserwartung liegt bei etwa 7 Jahren.

Oft werden sie mit Schlammpeitzgern verwechselt. Diese sind jedoch längsgestreift und besitzen 2 Paar Barteln mehr.

Nahrung:

Bachschmerlen sind keine aktiven Jäger und ernähren sich zum Hauptteil von Insektenlarven, Kleinkrebse, Würmer, Fischlaich und wirbellose Organismen. Diese finden sie in Grundnähe und bevorzugen es, sich die Nahrung direkt in den Mund treiben zu lassen.

Anglerinformationen

Sie steht in Deutschland ganzjährig unter Schutz und darf daher nicht geangelt werden. Das Angeln ist auch in vielen Nachbarländern untersagt.

Wissenswertes:

Die Fischart darf in Aquarien und Gartenteichen gehalten werden. Eine optimale Haltung zeichnet sich durch klares, sauberes Wasser und einen Gewässergrund mit hoher Strukturierung auf. Sie benötigen viele Versteckmöglichkeiten, um sich in ihrem Lebensraum wohlzufühlen.

Verschlammungen und der Verlust von passenden Gewässerstrukturen gefährden ihren Bestand.