Wels - der Monsterfisch

Wels - der Monsterfisch

Echte Welse

Der Wels (Silurus glanis) gehört zur Familie der Welse (Siluridae) und ist ein typischer Bewohner von Flüssen, Seen und anderen Gewässern in Europa und Asien. In Deutschland ist der Wels vor allem in großen Flüssen und Seen, wie beispielsweise dem Rhein und dem Bodensee, anzutreffen.

Laichgebiet
flachen, verkrauteten Bereichen von Flüssen und Seen
Geschlechtsreife
3 - 7 Jahren
Lebenserwartung
20 - 30 Jahren
Erlaubte Länge
150 - 250 cm
Gewicht
bis zu 60 kg
Schonzeit
Mai - Juli

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung:

Der Wels ist ein Höhlenbrüter, der während der Laichzeit spezielle Plätze zum Ablaichen aufsucht. Die Männchen suchen zuerst die Laichhöhlen in flachen Uferzonen auf, wo sie ein Nest bauen und auf Weibchen warten. Sobald ein Weibchen das Nest betritt, um ihre Eier abzulegen, umkreist das Männchen sie und befruchtet dabei die Eier. Danach verlässt das Weibchen die Laichhöhle und das Männchen bewacht die Eier bis zum Schlupf der Jungtiere.

Die Laichzeit der Welse variiert je nach geografischer Lage und Wassertemperatur. In Europa beginnt die Laichzeit in der Regel im Mai und dauert bis Anfang August. Welse bevorzugen während der Laichzeit Flachwasserbereiche in Ufernähe mit strömungsarmem oder stehendem Wasser. Die Eier kleben an Pflanzen oder Steinen und schlüpfen nach etwa einer Woche.

In menschlicher Obhut können Welse auch künstlich gezüchtet werden. In der Aquakultur werden Hormone eingesetzt, um die Geschlechtsreife der Fische zu beschleunigen und die Laichzeit zu synchronisieren. Die Fische werden dann in speziellen Behältern gehalten, in denen sie ihre Eier ablegen und befruchten können.

Lebensraum:

Der Wels (Silurus glanis) ist ein großer, räuberischer Süßwasserfisch, der in vielen Gewässern Europas heimisch ist. Er bevorzugt langsam fließende oder stehende Gewässer wie Flüsse, Seen, Teiche und Kanäle, die eine ausreichende Tiefe und Struktur bieten. Der Wels ist ein nachtaktiver Fisch, der tagsüber oft in tieferen Bereichen des Gewässers ruht und nachts auf Jagd geht.

In Deutschland ist der Wels in vielen Gewässern anzutreffen, insbesondere in größeren Flüssen wie Rhein, Donau, Elbe und Oder sowie in zahlreichen Seen und Talsperren. Hier bevorzugt er meist tiefere Bereiche, die genügend Versteckmöglichkeiten und Nahrung bieten. Auch in städtischen Gewässern wie Hafenbecken und Kanälen kann der Wels vorkommen.

Allerdings ist der Wels in vielen Gewässern durch menschliche Eingriffe wie Flussbegradigungen, Wehre und Wasserkraftwerke, aber auch durch Überfischung und Gewässerverschmutzung gefährdet. Um den Bestand zu erhalten, sind Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen notwendig, die sich auf die Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen und die Regulierung der Fischerei konzentrieren.

Lebensweise:

Welse können mit anderen Welsarten leben, solange es genügend Platz und Nahrung gibt. Sie können auch mit anderen Fischarten wie Karpfen, Aalen und Hechten koexistieren, obwohl kleinere Fische oft als Beute angesehen werden. 

In der Dämmerung und nachts werden Welse aktiv und jagen in der Regel allein, wobei sie sich auf ihren Geruchssinn und ihre elektrischen Sinne verlassen, um ihre Beute zu lokalisieren.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Der Wels (Silurus glanis) ist ein großer und langgestreckter Süßwasserfisch, der durch seine stromlinienförmige Körperform und seine barbenartigen Barteln gekennzeichnet ist. Er hat eine dunkelgrüne, olivfarbene oder graue Färbung, die auf dem Rücken dunkler und zum Bauch hin heller wird. Die Körperseiten sind oft unregelmäßig gefleckt oder gemustert. Der Wels hat eine glatte, schleimige Haut und ist weitgehend unbehaart. Die Augen sind relativ klein und weit oben auf dem Kopf platziert, was ihm ein ausgezeichnetes Sichtfeld gibt.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Welses sind seine großen, breiten Brustflossen, die ihm beim Manövrieren und beim Festhalten von Beute helfen. Die Schwanzflosse ist sehr breit und tief gegabelt, was dem Wels eine enorme Manövrierfähigkeit verleiht. Die Flossen sind meist dunkelgrau oder schwarz gefärbt und haben oft weiße Ränder.

Der Wels ist ein sehr großer Fisch und kann Längen von über zwei Metern und Gewichte von über hundert Kilogramm erreichen. Dabei sind Weibchen oft größer als Männchen. Insgesamt ist der Wels ein imposanter und faszinierender Fisch, der aufgrund seiner Größe und seines Aussehens oft als "Monsterfisch" bezeichnet wird.

Nahrung:

Der Wels ist ein opportunistischer Raubfisch und ernährt sich von einer Vielzahl von Beutetieren, die je nach Größe und Alter des Fisches variieren können. Zu seiner Nahrung zählen Fische wie Karpfen, Rotaugen, Schleien, Hechte und auch andere Welse, sowie Krebstiere, Muscheln und Weichtiere. 

Außerdem nimmt der Wels auch gelegentlich Aas und Abfall auf, was ihn zu einem wichtigen Bestandteil des Ökosystems von Flüssen und Seen macht.

Anglerinformationen

Der Wels gilt als schmackhaft und wird daher gerne zum Verzehr gefangen. 

Die beste Fangquote für den Wels wird in der Dämmerung und bei Nacht erzielt, da dies die bevorzugte Jagdzeit des Welses ist.

Köder:

Als Köder eignen sich lebende oder tote Fische, aber auch Wurmbündel oder Fleischstücke können erfolgreich sein. Es ist jedoch zu beachten, dass in einigen Gewässern der Fang von Welsen beschränkt oder sogar verboten ist, um den Bestand zu schützen.

Fangmethoden und Wissenswertes:

Der Wels kann auf verschiedene Arten gefangen werden, wobei die Wahl der Fangmethode von Faktoren wie dem Gewässer, der Jahreszeit und den Bedingungen abhängt. Eine beliebte Methode ist das Angeln mit Köderfischen oder toten Ködern auf Grund, wobei die Montage so angebracht wird, dass der Köder auf dem Grund liegt und der Wels ihn einziehen kann. Eine andere Methode ist das Vertikalangeln, bei dem der Köder in der Nähe des Grundes platziert und langsam hochgezogen wird, um den Wels anzulocken.

Eine weitere effektive Methode ist das Wurfangeln mit Kunstködern, wie z.B. Gummifischen oder Wobblern. Hierbei wird der Kunstköder an einer speziellen Rute ausgeworfen und durch das Wasser gezogen, um den Wels anzulocken. Das Nachtangeln auf Wels ist ebenfalls eine beliebte Methode, da Welse nachtaktiv sind und in der Dunkelheit leichter zu fangen sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Wels ein Raubtier ist und aufgrund seiner Größe und Kraft eine Herausforderung darstellen kann. Daher sollten Angler beim Welsangeln eine starke Ausrüstung verwenden, um den Fisch erfolgreich landen zu können und Verletzungen zu vermeiden.